REPARA/KUL/TUR – Start der ersten Workshop-Runde

02. Mai 2018 | von Barbara | München/Hamburg/Berlin
Neues

Alltagsgegenstände herstellen, kaputte Dinge reparieren – Handlungen, so alt wie die Menschheit. In Zeiten des omnipräsenten Konsumismus erscheinen sie jedoch geradezu revolutionär. Warum also machen Menschen so etwas wo man Dinge doch einfach kaufen kann…? Seit vergangenem Herbst wirkt der Verbund als Praxispartner am Citizen-Science-Projekt REPARA/KUL/TUR mit. Jetzt sind die ersten Workshops gestartet.

 

 

Was passieren muss, damit aus einem geglückten Reparaturversuch eine dauerhaft gelebte Haltung wird, dieser und weiteren Fragen rund um DIY-/DIT- und Reparaturpraktiken geht das Projekt REPARA/KUL/TUR nach. Citizen Scientists forschen hier gemeinsam mit einem transdisziplinären Team und bringen ihre eigenen Erfahrungen ein. Parallel dazu werden bürgerwissenschaftliche Methoden erprobt und weiterentwickelt. Mitmachen können Macher- und Nutzer*Innen von Repair Cafés und Offenen Werkstätten – unabhängig davon, wie lange sie schon dabei sind, ob sie selbst aktiv mitmachen oder eher dem Treiben zuschauen.

 

Bei den aktuellen Kennenlerntreffen stellt das Forschungsteam* Methoden und Ablauf des Projekts vor und wirbt fürs Mitforschen. Die Teilnehmenden erfahren, wie sie sich mithilfe eines Erzählkoffers an der Forschung beteiligen können. Der Koffer hält Aufgaben bereit, die das Nachdenken über das eigene Handeln und die Einstellung gegenüber Gebrauchsgegenständen anstoßen sollen. „Beschreiben Sie einem kleinen Kind einen Gegenstand.“ – Das klingt zunächst einfach und doch blitzen plötzlich mehr Details und Ideen auf, als man zunächst gedacht hätte.

 

Gemeinsam selbst gemacht - Illustration aus einem Erzählkoffer

 

Die laufenden Workshops verfolgen auch das Ziel, gemeinsam mit den künftigen Citizen Scientists die Praxistauglichkeit der Koffer für die eigenständige Forschung auszuloten und zu verbessern. In Tagebüchern, durch Fotos, Filme, Audioaufnahmen, eigene Geschichten oder selbst gezeichnete Bilder sollen sie später ihr „Selbermachen“ nachvollziehbar darstellen können. Man kann die Koffer alleine oder in Forschungstandems bearbeiten.

 

Bei den Workshops in der Honigfabrik in Hamburg am 07.05. und dem Repair Café Berlin-Steglitz am 09.05. (jeweils 18:00 - 21:00 Uhr) sind noch Plätze frei: mitmachen@reparakultur.org

 

* Neben dem Verbund Offener Werkstätten sind das Zentrum Technik und Gesellschaft der TU Berlin (ZTG, Verbundleitung), das Institut für Sozialinnovation (ISInova, Begleitforschung) und der BUND Landesverband Berlin (wie der VOW als Praxispartner) beteiligt.