Bokashi-Komposteimer

15. Mai 2015 | von Brimala | München
Ding des Monats

Kompost ist das Lebenselixier für jeden Garten! Küchenabfälle haben wir meistens genug, aber in der Stadt häufig keinen Platz für einen Kompost. Die japanische Methode des “Bokashi-Kompost” ist deshalb sehr gut geeignet, weil dieser Eimer auch auf einem Balkon oder einfach in der Küche Platz hat. Er riecht tatsächlich kaum und wenn doch, streut einfach ein bisschen Gesteinsmehl darüber (gibt´s in der Gartenabteilung).


So sieht ein fertiger, großer Bokashi-Eimer aus

Bokashi-Eimer gibt es teuer zu kaufen. Oder einfach selberzumachen! Die WerkBox3 hat eine Foto-Anleitung zusammengestellt. Plastikeimer und Abflusshahn kann man bei ebay ersteigeren. Sehr empfehlenswert: Der www.eimer-man.de. Einen alten Fahrradschlauch bekommt man beim Fahrradhändler. Den bitte vorher waschen! Der “original”-Bokashi wird mit EM (effektiven Mikroorganismen) angesetzt. Da diese zum Großteil aus Milchsäurebakterien bestehen und sehr teuer sind, kann man es auch mit Kanne Brottrunk oder Sauerkrautsaft ansetzen. Hineingeben kann man scheinbar alle Lebensmittelreste, wer auf Nummer Sicher gehen will, nimmt nur Rohkost, nichts Gekochtes, keine tierischen Abfälle, keine Zitrusfrüchte, nichts chemisch behandeltes/gespritzes. Probieren muss jede/r einfach selber!

Hier gibt es noch Infos zu bokashi:
http://www.zeit.de/lebensart/essen-trinken/2011-02/bokashi-kompost-mikroorganismen
http://www.em-berlin.de/bokashi.htm

Für den Boakishi-Eimer braucht ihr:
- zwei gleichgroße Eimer mit mind. einem festschliessenden Deckel (ebay)
- einen Ablaufhahn (ebay)
- einen Fahrradschlauch
- eine leere stabile Plastikflasche
- einen großen, stabilen Müllbeutel
- Sand
- eine Bohrmaschine
- einen Schälbohrer
- einen Tacker


In den Boden eines Eimers werden einige Löcher gebohrt. Vorsicht, dabei nicht zu sehr drücken, sonst bricht der Boden!


In einen zweiten (!) Eimer wird ein genau so großes Loch gebohrt, dass der Hahn hineingedreht werden kann. Dafür nehmt ihr am besten einen Schälbohrer. Das Loch sollte so hoch sein, dass der Auslaufhahn circa einen Zentimeter Platz nach unten hat.


Dann dreht ihr den Auslaufhahn hinein und sichert ihn von hinten.


Ihr zersägt eine stabile, leere Plastikflasche in drei Teile. Wir haben eine kleine Flasche genommen, weil die stabiler sind. Die beiden Teile sollten etwas höher sein als die obere Kante des Auslaufhahns im Eimer.


Zwei Teile von der zersägten Flasche werden in den Eimer mit dem Auslaufhahn gestellt.


Nun messt den Fahrradschlauch so ab, dass es stramm um den zweiten Eimer mit den Löchern im Boden passt und zwar knapp unter dem Rand (also höher als hier auf dem Foto).


Die Enden verbindet ihr mit einem Tacker.


Jetzt drückt ihr den Eimer mit den Löchern im Boden und dem Fahrradschlauch in den Eimer mit dem Auslaufhahn und den beiden Flaschenteilen. Der obere bzw. innere Eimer sollte auf den Flaschenteilen (und nicht auf der Innenseite des Auslaufhahns, sonst wird es wackelig) stehen und gleichzeitig luftdicht mit dem Fahrradschlauch im äußeren Eimer abschliessen, denn der Bokashi soll anaerob, also ohne Sauerstoff vergären.


Den Brottrunk oder EM füllt ihr in eine Sprühflasche.


Jetzt könnt ihr eure Bioreste kleingeschnitten in den Eimer füllen, jedesmal mit Brottrunk oder EM besprühen und mit dem sandgefüllten Müllbeutel möglichst luftdicht beschweren.


Das sieht dann so aus.


Nach ein paar Tagen (je nach Temperatur) überzieht eine weiße Schimmelschicht die Bioreste und es riecht sauer vergoren. Es darf nicht fett schimmeln und auch nicht schimmelige riechen! Dann bitte den Inhalt im Abfalleimer entsorgen und nochmal anfangen.


Am Boden des äußeren Eimers sammelt sich die Bokashi-Flüssigkeit, die ihr abzapfen und 1:10 verdünnt als Dünger verwenden könnt. Niemals pur, weil das viel zu sauer ist!


Wenn der Eimer voller Bioreste ist, lasst ihr ihn mindestens drei Wochen und maximal 3 Monate stehen. Dann könnt ihr den Inhalt entweder zur Neutralisierung in ein Erdloch oder in ein leeres Beet eingraben. Bitte noch nicht an Pflanzen/Wurzeln, da sich der Bokashi erst weiter neutralisieren muss. Wenn die Regenwürmer sich über ihn her machen, hat es den richtigen ph-Wert.


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